Von Batch zu Stream – Warum sich die Umstellung auf Stream Processing lohnt
Daten sind das neue Öl – doch was bringt es, wenn sie erst Stunden später verarbeitet werden? In einer Welt, in der Echtzeitinformationen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können, setzen immer mehr Unternehmen auf Stream Processing. Aber was bedeutet das genau? Welche Kommunikationsmodelle stehen zur Verfügung, und worauf muss man bei der Umstellung achten?
Kommunikationsmodelle im Überblick
Bevor man über Stream Processing spricht, lohnt sich ein Blick auf die bestehenden Kommunikationsformen in verteilten Systemen:
- Batch Processing: Verarbeitung großer Datenmengen in festen Intervallen. Beispiel: Ein nächtlicher ETL-Job.
- Request/Response (synchron): Ein Dienst ruft einen anderen auf und wartet auf eine Antwort. Einfach umzusetzen, aber wenig fehlertolerant. Starke Kopplung zwischen den Diensten.
- Asynchrone Messaging-Systeme: Dienste kommunizieren über Message Queues oder Topics. Gut skalierbar, aber komplexer im Fehlerhandling.
- Stream Processing: Daten werden kontinuierlich verarbeitet, direkt bei ihrer Entstehung. Grundlage für Echtzeitanalyse und -reaktionen.

Warum der Wechsel? Vorteile von Stream Processing
- Echtzeitreaktion: Entscheidungen können sofort getroffen werden – z. B. beim Erkennen von Betrugsversuchen.
- Skalierbarkeit: Moderne Stream-Frameworks wie Apache Kafka, Flink oder Spark Structured Streaming ermöglichen skalierbare Architekturen.
- Flexibilität: Datenflüsse können dynamisch angepasst werden, um neue Anforderungen zu erfüllen.
- Verbesserte Nutzererfahrung: Live-Informationen erhöhen die Relevanz und Aktualität der gelieferten Inhalte oder Dienste.
Herausforderungen bei der Umstellung auf Stream Processing
- Komplexität der Architektur: Event-getriebene Systeme erfordern ein Umdenken in der Softwarearchitektur.
- Datenmodellierung: Ereignisse müssen als eigenständige Datenobjekte modelliert werden.
- Zustandsmanagement: Streams sind flüchtig – die Verwaltung von Aggregationen und Zuständen ist technisch anspruchsvoll.
- Monitoring und Debugging: Ohne klare Trennung von Komponenten können Probleme schwer nachvollziehbar sein.
- Kultureller Wandel: Teams müssen sich auf neue Tools und Denkweisen einstellen (z. B. Event Sourcing, CQRS (Command Query Responsibility Segregation)).
Wann lohnt sich der Umstieg – und wann nicht?
Geeignet für:
- Systeme mit hohem Datenvolumen und Echtzeitanforderungen (Finanzen, IoT, E-Commerce).
- Anwendungen, bei denen schnelle Reaktionen Wettbewerbsvorteile bringen.
Weniger geeignet für:
- Klassische Backoffice-Systeme mit wenigen, planbaren Prozessen.
- Projekte mit begrenztem Budget oder fehlendem Know-how im Team.
Fazit
Der Umstieg auf Stream Processing ist kein Selbstzweck. Er bringt viele Vorteile, ist aber mit technischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden. Wer es richtig macht, kann jedoch nicht nur schneller, sondern auch intelligenter auf seine Daten reagieren.
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