20. März 2025

Erfolgreiche Cloud-Migration: Migration eines geschäftskritischen Dienstes in die OpenShift-Cloud

Branche: Banking
Projektdauer: 2,5 Jahre
Kunde: Ein führender IT-Dienstleister, der zahlreiche Banken in Deutschland mit digitalen Lösungen versorgt.

1. Übersicht – Herausforderung der Migration in eine OpenShift-Cloud

Die IT-Infrastruktur in der Finanzbranche unterliegt hohen Anforderungen. Banken müssen skalierbare, sichere und leistungsfähige IT-Systeme bereitstellen, die nicht nur moderne Kundenanforderungen erfüllen, sondern auch den strengen regulatorischen Vorgaben gerecht werden. Dennoch kämpfen viele Institute mit in die Jahre gekommenen IT-Landschaften, die den schnellen Wandel und die Einführung neuer digitaler Services erschweren.

Unser Kunde stand vor genau dieser Herausforderung. Ein geschäftskritischer Bankendienst, bestehend aus über 30 Microservices, sollte in eine OpenShift On-Premise-Cloud migriert werden. Folgende Anforderungen wurden gestellt: Der Betrieb durfte nicht unterbrochen werden, regulatorische Vorgaben mussten eingehalten werden, und Entwicklungsprozesse sollten modernisiert werden bei paralleler Weiterentwicklung des bestehenden Systems.

2. Die Ausgangslage des Kunden

Die bestehende Laufzeitumgebung des Kunden war über Jahre gewachsen und nicht mehr effizient. Die Migration sollte veraltete Laufzeitumgebungen ablösen und gleichzeitig Entwicklungs- und Deployment-Prozesse verbessern. Dabei traten mehrere Herausforderungen auf:

  • Langsame und aufwendige Softwarebereitstellung: Der hohe manuelle Aufwand verzögerte Änderungen und führte zu Fehlern.
  • Fehlende End-to-End-Verantwortung: Teams arbeiteten isoliert, was den Prozess behinderte.
  • Hohe Komplexität der Architektur: Änderungen waren schwierig umzusetzen.
  • Keine automatisierten DevOps-Prozesse und Qualitätschecks: Fehler wurden spät erkannt, Ausbringung von Features dauerten lange.
  • Strenge regulatorische Vorgaben: Datenschutz- und Compliance-Anforderungen erhöhten den Planungsaufwand.
  • Kultureller Wandel erforderlich: Die Einführung von DevOps erforderte eine neue Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb.

Da eine Neuentwicklung der Software ausgeschlossen war, musste der bestehende Code auf die neue Plattform überführt werden – und das ohne Unterbrechung der Weiterentwicklung und Ausbringung auf die bestehende Laufzeitumgebung.

 

3. Die Umsetzung – Schritt-für-Schritt zur erfolgreichen Migration

Die Migration der Microservices erforderte eine strukturierte Herangehensweise, um Risiken zu minimieren und die Hochverfügbarkeit der Systeme sicherzustellen.

Phase 1: Analyse und Planung

In einem ersten Schritt wurde, zusammen mit dem Team, die bestehende Architektur analysiert. Viele der Systeme waren historisch gewachsen, was zu hoher Komplexität und fehlender Dokumentation der Build- und Deploymentprozesse führte. Eine detaillierte Bestandsaufnahme diente als Grundlage für die erfolgreiche Transformation:

  • Code- und Architektur-Reviews, um Abhängigkeiten und Engpässen zu identifizieren.
  • Build- und Deployment-Prozess analysieren, um manuelle und ineffiziente Schritte zu eliminieren.
  • Regulatorische Vorgaben bewerten, um Compliance-Freigaben frühzeitig einzuholen.
  • Systemdokumentation erstellen, um Transparenz über bestehende Prozesse zu schaffen.

Diese Erkenntnisse flossen in eine detaillierte Dokumentation, die als Basis für das Migrationskonzept diente.

Phase 2: Proof of Concept (PoC) und Architekturdesign

Die Komplexität der Migration machte es erforderlich, vor der eigentlichen Umsetzung Proof of Concepts (PoCs) für kritische Komponenten zu entwickeln. Diese dienten dazu, neue Ansätze vorab zu testen, bevor sie in die bestehende Umgebung integriert wurden. Folgende Schlüsselaspekte sind hervorzuheben:

  • Test von CI/CD-Pipelines mit OpenShift
  • Etablierung von Basis-Containern für Services
  • Automatisierung von Security- und Compliance-Checks
  • Erprobung eines neuen Signierungsprozesses für Software-Deployments

Parallel dazu wurden Workshops durchgeführt, um das Team mit DevOps-Prinzipien, agilen Methoden und modernen Deployment-Techniken vertraut zu machen.

Phase 3: Umsetzung mit agilen Methoden

Die eigentliche Migration erfolgte schrittweise und iterativ nach dem Scrum-Modell, um eine flexible Anpassung an Herausforderungen zu ermöglichen.

  • 2-wöchige Sprints mit klaren Meilensteinen.
  • Tägliche Abstimmungen mit Entwicklung und Operations.
  • Definition von klaren Epics und Issues für die Migration.
  • Workshops zur Schulung der Teams im Bereich DevOps und Container-Technologien.

Während der Migration waren wir nicht nur Berater, sondern ein integraler Bestandteil des Projektteams. Diese enge Zusammenarbeit war essenziell, um Vertrauen aufzubauen und die Akzeptanz für die neue Lösung zu fördern. Gleichzeitig ergaben sich Herausforderungen durch die Parallelität von altem und neuem System, wodurch Unklarheiten bei Zuständigkeiten und Prioritäten entstanden. Zudem verlangsamten strenge regulatorische Vorgaben den Prozess, da jede Änderung komplexe Genehmigungen und lange Entscheidungswege durchlaufen musste.

 

4. Die Ergebnisse

Die Migration nach OpenShift führte zu einer umfassenden Modernisierung der IT-Landschaft und brachte technologische als auch organisatorische Verbesserungen mit sich.

Technologische Verbesserungen:

  • Automatisierte Softwarebereitstellung durch CI/CD-Pipelines reduzierte Fehler und beschleunigte Deployments.
  • Höhere Testabdeckung ermöglichte eine frühzeitige Fehlererkennung.
  • Automatisierte Sicherheitsprüfungen, einschließlich Dependency-Checks ermöglichten eine schnellere Reaktion auf Bedrohungen.
  • Reduzierung der Wartungskosten durch den Abbau veralteter Systeme.
  • Bessere Skalierbarkeit durch eine klar strukturierte Architektur mit definierten Abhängigkeiten.
  • Effizientere Ressourcennutzung durch Automatisierung und optimierte Prozesse.
  • Modernisierung der Entwicklungswerkzeuge führt zu höherer Qualität und schnellerer Entwicklung der Features durch automatisierte Ausbringung auf Staging Systeme

Durch standardisierte und automatisierte Bereitstellungsprozesse konnten Fehler vermieden und die Betriebseffizienz gesteigert werden.

Zusätzlich wurde eine Datenanalyseplattform integriert, um eine bessere Überwachung und Steuerung der IT-Prozesse zu ermöglichen. Dies erleichterte das Erkennen von Engpässen und Optimierungspotenzialen in Echtzeit.

Organisatorische Verbesserungen:

  • Mitarbeiter haben sich in neuen Rollen etabliert
  • Wissenstransfer ermöglicht langfristigen Betrieb des Systems
  • verbesserte Teamzusammenarbeit durch DevOps-Prinzipien

Die erfolgreiche Migration bewies, dass technologische Transformationen nicht nur technische, sondern auch strukturelle und kulturelle Veränderungen erfordern. Darüber hinaus entstand ein standardisiertes Vorgehensmodell für zukünftige Cloudmigrationen innerhalb des Unternehmens.

5. Fazit

Die Migration war ein voller Erfolg –  zeigte aber auch, dass technische und organisatorische Herausforderungen gleichwertig behandelt werden müssen. Der größte Engpass lag nicht in der Technologie selbst, sondern in der Komplexität der gewachsenen Strukturen, der Kooperation der Mitarbeitenden und den regulatorischen Anforderungen.

Hervorzuheben ist, dass ein funktionierendes Team immer auch Bestandsmitarbeiter integrieren sollte – auch wenn die neuen Methoden noch nicht geläufig sind. Denn diese haben nicht nur das nötige Fachwissen, sondern auch Kenntnis der Unternehmensstrukturen und der aktuellen Systeme und Prozesse.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den Teams konnte eine skalierbare Migrationsstrategie entwickelt werden, die als Framework für weitere Migrationen dienen kann.

 

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